Thrombose-Risiko auf Reisen – worauf Sie achten sollten

Flugzeug am Himmel als Symbolbild für Reisen mit Thrombose Risiko

Thrombose-Risiko auf Reisen – worauf Sie achten sollten

Was ist eine Thrombose – und warum betrifft sie vor allem Reisende?

Eine Thrombose entsteht, wenn sich in einem Blutgefäß ein Gerinnsel (Blutpfropf) bildet, das den Blutfluss behindert oder blockiert. Besonders häufig tritt dies in den tiefen Beinvenen auf. Bewegungsmangel, langes Sitzen und Flüssigkeitsmangel zählen zu den häufigsten Auslösern – typische Bedingungen also auf langen Reisen mit Flugzeug, Bus oder Auto. Das Thrombose-Risiko steigt dabei nur geringfügig, lässt sich mit einfachen Maßnahmen aber deutlich senken.

Wie Sie das Thrombose-Risiko auf Reisen aktiv senken

Bewegung ist die beste Vorbeugung

  • Stehen Sie regelmäßig auf und gehen Sie ein paar Schritte.
  • Wippen Sie mit den Füßen oder kreisen Sie die Fußgelenke, wenn Sie nicht aufstehen können.
  • Beim Autofahren: Regelmäßig Pausen machen und kurz spazieren.

Ausreichend trinken – aber das Richtige

  • Nehmen Sie eine Wasserflasche mit – ideal: 1 Liter bei 5 Stunden Reisezeit.
  • Vermeiden Sie Alkohol und koffeinhaltige Getränke, da sie entwässernd wirken.

Aktiv atmen

Atmen Sie bewusst tief ein und aus – das regt die Blutzirkulation an und unterstützt das Herz-Kreislauf-System.

Mittleres Thrombose-Risiko – wann zusätzliche Maßnahmen sinnvoll sind

Kompressionsstrümpfe als einfache Unterstützung

Tragen Sie Kompressionsstrümpfe der Klasse I – erhältlich beim Bandagisten. Sie fördern den venösen Rückfluss, besonders bei längeren Reisen. Eine Strumpfhose ist nicht nötig.

Wer zählt zur mittleren Risikogruppe?

Sie zählen dazu, wenn Sie schwanger sind oder kürzlich entbunden haben.

Oder wenn mindestens zwei dieser Punkte auf Sie zutreffen:

  • Alter über 60 Jahre
  • Bekannte Herzerkrankung
  • Familiäre Thrombose-Neigung (Thrombophilie)
  • Venenschwäche, Krampfadern, Schwellungen
  • Hormonelle Behandlung (z. B. Pille, Wechseljahre)
  • Starkes Übergewicht (BMI über 30)
  • Flüssigkeitsmangel oder starkes Schwitzen

Im Zweifel: Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke oder von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt beraten.

Hohes Thrombose-Risiko – ärztliche Abklärung empfohlen

Gerinnungshemmende Mittel als wirksamer Schutz

In bestimmten Fällen wird empfohlen, vor der Reise eine sogenannte Thromboseprophylaxe mit einem blutverdünnenden Medikament durchzuführen – meist als Spritze, die einfach und schmerzarm selbst angewendet werden kann.

Wer gilt als Hochrisikopatient?

Typische Risikofaktoren für eine hohe Gefährdung:

  • Bereits durchgemachte Venenverschlüsse
  • Krebserkrankung (aktuell oder in Behandlung)
  • Ruhigstellung von Bein oder Knie (z. B. Gipsverband)
  • Frische Operationen
  • Schwere chronische Erkrankungen

Wichtig: Die Einnahme von Aspirin oder anderen Hausmitteln schützt nicht zuverlässig vor Thrombosen!

Fazit – sicher reisen mit klarem Blick auf das Thrombose-Risiko

Das Thrombose-Risiko ist auf Reisen grundsätzlich niedrig – kann aber durch einfache Maßnahmen weiter reduziert werden. Entscheidend sind ausreichend Bewegung, die richtige Flüssigkeitszufuhr und ggf. der Einsatz von Kompressionsstrümpfen. Wer zu einer Risikogruppe zählt, sollte sich vorab ärztlich beraten lassen. Bei Fragen zur Reisevorbereitung, Kompressionsversorgung oder zu passenden Produkten hilft das Team der Apotheke St. Martin gerne weiter.

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